Großalarm für zahlreiche Feuerwehren aus dem Bezirk Linz-Land und Wels-Land am Donnerstag, den 10. Oktober 2019 nach einer Explosion in einem Entsorgungsbetrieb in der angrenzenden Gemeinde Hörsching. Um kurz nach 08:00 Uhr wurde die FF Pasching zeitgleich mit sieben weiteren Feuerwehren aus dem Umkreis mit der Alarmstufe 2 zum Großbrand alarmiert. Bereits bei der Anfahrt konnte man anhand der massiven Rauchentwicklung das enorme Ausmaß des Geschehens erkennen. Als eine der ersten eingetroffenen Löschfahrzeuge galt es in der Erstphase gemeinsam mit weiteren Kräften unter schwerem Atemschutz die Halle 3 zu schützen, was schlussendlich auch gelang. Parallel zum Erstangriff wurde durch Kameraden der FF Hörsching und der FF Pasching die Einsatzleitstelle errichtet, um alle eingesetzten Einsatzorganisationen koordinieren zu können.

„Bereits bei der Anfahrt konnten wir uns darauf einstellen, dass das hier ein langwieriger und kein alltäglicher Einsatz wird, die massive schwarze Rauchsäule war weithin sichtbar. Durch die Wucht der Explosion lagen Trümmerteile und Glassplitter in weitem Umkreis verstreut. Wir waren schließlich als eines der ersten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr vor Ort und bekamen vom Einsatzleiter der FF Hörsching den Auftrag mit einem ersten Löschangriff zu starten. Bei der Zufahrt zum Firmengelände waren bereits unzählige Fahrzeuge von Rettungsdienst, zwei Rettungshubschrauber und die Polizei an der Einsatzstelle.“ erinnert sich Kommandant Wolfgang Meindl.

Aufgrund der Brandintensität wurde bereits kurze Zeit später auf die höchste Alarmstufe 3 erhöht und so weitere Lösch- sowie Hubrettungsfahrzeuge nachalarmiert. Ab diesem Zeitpunkt standen 18 Feuerwehren, mehr als 17 Notarzt- und Rettungsfahrzeuge sowie auch die Polizei bezirksübergreifend im Großeinsatz. Insgesamt forderte die Explosion neun verletzte Personen, wovon drei schwer verletzt von der Flugrettung in Krankenhäuser geflogen wurden.

Noch während des Aufbaus der Löschwasserversorgung startete ein umfangreicher Löschangriff mittels zwei Drehleitern, einer Teleskopmastbühne, mehreren Wasserwerfern und C-Rohren im Außen- sowie im Innenangriff. Unterstützung kam auch seitens der Betriebsfeuerwehr Flughafen, die unter anderem mit einem Flughafenlöschfahrzeug „Panther“ im Einsatz stand. Aufgrund der großen Einsatzstelle entschloss man sich zur Bildung von zwei Einsatzabschnitten. Gemeinsam konnten Abschnittsleiter 1, Kommandant Tonhäuser der FF Leonding und Abschnittsleiter 2, Kommandant Meindl der FF Pasching mit dem Einsatzleiter der FF Hörsching die weiteren Vorgehensweisen besprechen und entscheiden.

Gefahr für die Einsatzmannschaften bestand bei den Löscharbeiten immer wieder durch einstürzende Gebäudeteile und herabfallende Elemente im und rund um das Brandobjekt. Auch Fahrzeuge, die sehr nahe an den Hallenkomplex geparkt waren, brannten teilweise zur Gänze aus.

Relativ schwierig gestalteten sich die weiteren Löschmaßnahmen der gepressten Müllballen, wie auch die der Halle 2 – ein Vordringen im Innenangriff war hier aufgrund der Einsturzgefahr nicht mehr möglich. Die Einsatzleitung entschied sich daher, die Berufsfeuerwehr Linz mit dem sogenannten „LUF – Löschunterstützungsfahrzeug“ nachzualarmieren.

Gegen 20:00 Uhr galt der Einsatz für die FF Pasching mit 30 Mann (im Schichtbetrieb) nach rund 12 Stunden als beendet. Die Nachlöscharbeiten der ortansässigen Feuerwehren dauerten jedoch bis in die Abendstunden des Folgetages.

Noch während des laufenden Einsatzes machte sich Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer sowie Feuerwehrreferent Landesrat Wolfgang Klinger ein Bild der Lage. Neben dem Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei standen auch Wasserversorger, Gas- und Stromversorger sowie einige Fremdfirmen im Einsatz.

Presseberichte:
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